In den Wintermonaten haben Erkältungsviren Hochsaison. Wer neben Schnupfen dann auch noch Husten hat, ist richtig arm dran. Doch nicht immer ist der Arztbesuch nötig. Sie sollten es erst einmal mit Naturheilmitteln versuchen. Selbstgemachter Hustensirup
Und, hat Sie auch schon ein Husten erwischt? Ob U-Bahn, Supermarkt oder der Konzertbesuch, irgend jemand in ihrer Nähe wird da bestimmt von einem quälenden Husten geschüttelt. Meine Mutter schwört dann auf ihren selbstgemachten Hustensirup: "Ich nehme eine Zwiebel, die schäle ich, schneide sie grob in Ringe und gebe dann so viel Wasser dazu, dass ich meine, es gäbe eine Tasse. Und lass diese Zwiebelringe dann weich kochen. Gebe einen Beutel Fencheltee dazu, lass den dann so 5 Minuten ziehen und auch einen Kandiszucker, einen Würfel und einen Teelöffel Bienenhonig. Rühr mal um, seih´ ab und das Ganze wird dann noch gut warm getrunken." Mindestens dreimal täglich eine Tasse trinken – das hilft! Allerdings ist die Kombination aus Zwiebeln, Zucker und Honig nicht jedermanns Geschmack.
Therapie je nach Art des Hustens
Vielleicht doch eher ein Hustensaft aus der Apotheke? Wenn Hustengeplagte Rat und Hilfe bei der Frankfurter Apothekerin Erika Fink suchen, fragt sie als erstes: "Was es für eine Sorte Husten ist. ob das ein trockener Husten ist, oder ein verschleimter Husten ist. In aller Regel versteht aber der Patient etwas ganz anderes darunter als ich. So dass noch 2-3 Nachfragen nötig sind. Wenn ich sage, ist das so ein rauer Beller, das kommt immer ganz gut rüber. Oder wenn ich sage, wenn Sie husten, kommt dann, müssen Sie ausspucken oder ist ein Auswurf dabei, dann kommen wir der Sache näher." Die Frage nach der Art des Hustens ist nämlich auch für die Therapieempfehlung wichtig, sagt die Präsidentin der Hessischen Landesapothekenkammer. Denen mit dem trockenen Husten rät sie zu einem Naturarzneimittel mit Thymian: "Der desinfiziert ein bisschen, fördert den Auswurf und macht das Husten insgesamt leichter."
Efeuextrakte erleichtern das Atmen
Zusätzlich sollte man viel trinken, rät Erika Fink, mindestens zwei Liter, besser mehr sollten es sein: "Weil dieser Schleim ja gelöst werden muss, und Wasser ist einfach das beste Lösungsmittel. Und dann husten Sie sicher leichter und es kommt alles raus und der Husten kann nach einiger Zeit abklingen. Bei besonders trockenem Husten sollte man eher zu Hustensaft mit Efeuextrakten greifen: "Efeu ist in geeigneter Dosierung auch ein Mittel, das bronchial-erweiternd wirkt. Was man also dann braucht, wenn der Husten schon stark verkrampft ist oder wenn der so eventuell in Richtung Atembeschwerden geht, Asthma will ich jetzt noch nicht sagen. Aber das Atmen wird deutlich schwerer, und das kann durch Efeu erleichtert werden", meint die Apothekerin.
Den Hustenreiz stillen
Wen ein solcher Husten plagt, der schläft meist auch nicht gut – ein hustenstillendes Mittel für die Nacht wäre da genau das Richtige. "Rein theoretisch gibt es Lindenblüten und Sonnentaukraut, das als Naturheilmittel hustenreizstillend wirken soll. Rein praktisch ist die Wirkung eher gering ausgeprägt. Man müsste, um den Hustenreiz zu stillen, schon Sachen nehmen wie Codein etwa. Es gibt allerdings auch rezeptfreie, hustenreizstillende Arzneimittel." Die aber verursachen bei manchen Menschen ein unangenehmes Schwindelgefühl und sind deshalb gerade für Ältere wegen der Sturzgefahr nicht empfehlenswert. Bei quälendem trockenen Husten sollten Sie deshalb lieber zum Arzt gehen, rät die Apothekerin. Auch dann, wenn trotz Hustensaft der Husten nicht besser wird, vielleicht sogar noch Fieber hinzu kommt. Oder wenn der abgehustete Schleim plötzlich seine Farbe ändert. Denn dann haben sich Bakterien in Bronchien und Lunge breit gemacht und es droht sogar eine Lungenentzündung!